Ritzelkurs
“Gefahren des Tunings an Leichtkrafträdern“
Grundsätzliches/Voraussetzungen
Das gesamte Konzept für den Ritzelkurs steht unter dem Motto „Gefahren des Tunings an Leichtkrafträdern“. In Zusammenarbeit und Kooperation mit verschiedenen Fachreferenten wie Polizei (Verkehrswacht, -erziehung und Prävention), Zweiradmechaniker oder Experten für Versicherungen, sollen die Jugendlichen über das „Frisieren“ aufgeklärt und auf sicherheitsbedenkliche, technische Änderungen hingewiesen werden.
Gesetzliche Grundlage
Bei dem Ritzelkurs des Caritasverbandes Dinslaken und Wesel handelt es sich um ein deliktspezifisches, richterlich angewiesenes Gruppenangebot (§ 10 JGG) für delinquent gewordene Jugendliche. Sie werden nach dem Jugendgerichtsgesetz vom Jugendrichter zugewiesen.
Zielgruppe
Der Ritzelkurs ist ein Kursangebot für delinquent gewordene Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren, die ihren Roller oder das Mofa frisiert haben.
Rahmenbedingungen
Der Kurs wird von zwei sozialpädagogischen Fachkräften begleitet. Die Anzahl der Teilnehmer sollte zwischen 6 und 8 Personen betragen. Der zeitliche Rahmen umfasst 5 Gruppentreffen mit je 1,5 Stunden wöchentlich. Vorab sind ausführliche Vorinformationen durch das Jugendamt oder der Jugendgerichtshilfe erforderlich.
Ablauf des Kurses
Es finden insgesamt fünf Treffen statt. Im ersten Treffen geht es ums Kennen Lernen. Es werden Regeln und Vereinbarungen mit den Teilnehmern getroffen, sowie der Kursablauf besprochen. In den folgenden Treffen werden Referenten von der Polizei, der Versicherung und ein KFZ- Mechaniker erwartet. Neben angeleiteten Gesprächsrunden finden Medien- und Gruppenarbeit statt, beispielsweise Straftatensammlung und Erstellung einer Kollage anhand von mitgebrachten Roller-/Mofafotos. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Aktion „Gurtschlitten“ und dessen Vor- und Nachbereitung dar. Der Kurs endet mit einem Resümee über den Kursverlauf, dessen Auswertung und anschließender Abschlussbescheinigung. Die Reihenfolge der Kursinhalte kann variieren.
Inhalte und Ziele
Nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die Aufklärung über die Gefahren und Konsequenzen des „Tunings“ stehen im Vordergrund.
Es sollen folgende Verhaltensänderungen bzw. Lernziele im Rahmen des Ritzel– Kurses angestrebt werden:
- sicherheitsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr.
- Das Vermeiden, Erkennen, Beurteilen und Bewältigen von Gefahren im Straßenverkehr von „Tuning“ bei Roller und Mofa.
- Die Auseinandersetzung mit dem eigenen „strafbaren“ Verhalten und Handeln als Verkehrsteilnehmer.
- Mitverantwortung und Rücksichtnahme im Straßenverkehr.
- Lernen sich von anderen abzugrenzen (…die Anderen „tunen“ doch auch…).
Problemlagen
Es geht um delinquent gewordene Jugendliche, die ihren Roller/Mofa frisiert sowie sich durch Fahren ohne Fahrerlaubnis strafbar gemacht haben.
Methoden
Im Ritzelkurs werden u.a. folgende methodische Elemente eingesetzt:
- Gruppenarbeit,
- angeleitete Diskussionen/Gesprächsrunden (u.a. mit ausgewählten Referenten/Fachleuten)
- praktische Übungen zu bestimmten Fragestellungen,
- Medienarbeit,
- erlebnispädagogische Elemente (z.B. Gurtschlitten)
- Visualisierungen
- Interaktionspädagogische wie gruppenstärkende Übungen